Einspritzduesen wechseln am M103

Aus Tipps und Tricks
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Anleitung von Marc 300SE [K] zum Wechseln von Einspritzdüsen am M103:

Das ist mein Motorraum - man kann unschwer erkennen das es sich um den M103 handelt..

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 2.jpg

Zunächst einmal braucht man ein paar neue Ersatzteile:

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 1.jpg

  • sechs Einspritzdüsen A000 078 56 23 (eigentlich heissen die wirklich Ventile wie oben auch schon geschrieben)
  • sechs O-Ringe A103 997 00 45
  • sechs Spezialdichtringe A116 070 00 77

Dann geht man fröhlich ans Werk - man sollte diese Arbeit der Einfachheithalber am kalten Auto machen, am besten auch wenn der Wagen eine längere Zeit gestanden hat (idealerweise über Nacht). Dadurch herrscht ein nicht so hoher Kraftstoffsystemdruck und es spritzt nicht so viel durch die Gegend und emittiert in die Atmosphäre. Nach Demontage des Luftfilterkastens löst man nun der Reihe nach die Kraftstoffleitungen am Mengenteiler und an den Einspritzdüsen - hier empfiehlt es sich mit einem 17er Maulschlüssel am Halter die Düse gegenzuhalten während man mit einem 14er Maulschlüssel die Leitung an der Düse löst. Sinnvollerweise sollte man immer Paarweise vorgehen - so weiss man nachher auch immer gleich wo welche Leitung um Mengenteiler angeschlossen wurde (wobei das eigentlich egal ist).

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 3.jpg

Sobald die Leitungen demontiert sind, kann man die Halter aus dem Saugrohr schrauben - hierbei sind einige Schrauben etwas erschwert zu erreichen - bloss keine Hektik - wenn man hier eine Schraube "rund dreht", dann heisst es Mengenteiler komplett ausbauen um genug Arbeitsraum zu erhalten. Nach Demontage der Halter mit den alten Einspritzdüsen zieht man vorsichtig die Kunststoffführungen aus dem Saugrohr.

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 4.jpg

Diese kann man je nach Alter auch mal erneuern - meine waren aber noch nicht wirklich alt und so wurden sie gründlich (!) gereinigt und weiterverwendet. Neue Dichtungen sind natürlich selbstredend!

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 5.jpg

Man kann nun die neue Einspitzdüse mit der Kunststoffführung komplettieren - denn im Gegensatz zum Ausbau, wird die neue Einspritzdüse vor dem Einbau in die Kunststoffführung gesteckt und nicht nacheinander herausgezogen!

Die neuen Dichtungen sollte man mit Silikonspray leicht einnebeln und dann montieren - dann setzen die sich einfacher und schneller - das gilt im Besonderen für die O-Ringe!

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 6.jpg

Hier erkennt man auch sehr schön die zwei schmalen Langlöcher in den Kunststoffführungen. Diese sind für die so genannte "Leerlaufluftumspülung" der Einspritzdüsen und ermöglichen eine feinere Zerstäubung des eingespritzten Kraftstoffes im Leerlauf. Daher ist es auch sehr wichtig (!) die Kunststoffführung richtig herum ins das Saugrohr einzubauen - die Langlöcher müssen oben und unten sein - wenn man seitlich vor dem Motor steht dann ist also ein Langloch je auf 12 und das Andere auf 6 Uhr.

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 7.jpg

Einspritzdüsenwechsel M103 Bild 8.jpg

Hier habe ich es mittels eines weiteren Saugrohres für euch erkenntlich gemacht - man sieht so sehr deutlich den Leerlaufluftkanal der alle Einspritzdüsen mit Luft versorgt.

Der weitere Einbau geschieht in umgekehrter Reihenfolge. :-)

Danach sollte man sich vergewissern dass alles an seinem Platz ist und alle Kraftstoffleitungen richtig montiert sind und fest sitzen. Nun die Zündung ein paar Mal betätigen - vielleicht 5 mal - das Kraftstoffpumpenrelais sollte jeweils anlaufen. Wenn alles richtig gemacht wurde sollte der Motor jetzt sofort und gleichmässig durchlaufen und sonor klingen - wie man es eben vom Turbinentriebwerk M103 gewohnt ist.

Dauer der gesamten Aktion je nach Geschicklichkeit 2,5 - 3,5 Stunden.

Ich wünsche euch viel Erfolg und möchte hiermit jeden ermutigen es mir gleich zu tun - meiner Erkenntnis nach sind die Einspritzdüsen generell nach 200.000-250.000 Km verschlissen und sollten ausgetauscht werden. Es handelt sich hier schliesslich um mechanische Ventile - sie zerstäuben den Kraftstoff durch einen "Schnarrbewegung" im vorderen Bereich, diese lässt mit der Zeit nach (Verschleiss, Verstopfung, Verharzung) wie aber auch dass der Öffnungsdruck mit der Zeit absinkt und so nicht mehr der notwenige Druck im System aufgebaut werden kann. <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

So, hoffe euch auch hier vielleicht den ein oder anderen Tipp/Idee gegeben zu haben.

Originalposting hier: http://w126.mercedesforen.de/read.php?1,210356


©2011 MC