Lichtmaschinen Wartungstipps

Aus Tipps und Tricks
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Erfahrungsbericht zur Wartung der Lichtmaschine (LIMA):

Reihenfolge der verbauten beweglichen Teile, die einem gerne aus der Hand fallen (von vorne (FR) nach hinten, Bosch-Nr.: 0 120 489 945,- N1 14V 36/80A):

  • Sechskant-24-er Mutter
  • Federring
  • Viel-Kant-Scheibe mit Nut
  • Außen- und Innen-Scheibe für die Keilriemenaufnahme mit Nut
  • kleine Rund-Scheibe mit Nut, gelbverzinkt
  • große Rund-Scheibe mit Nut, gelbverzinkt
  • Lüfterrad mit Nut
  • Scheibe metallisch mit kleinerer inneren Aufkantung

    (Verdickung) zum folgendem
  • Kugellager
  • Abdeckung Kugellager
  • darin steckt die Welle mit 2 Läufern (Kollektoren) und
  • hinterem Lager.

(den kleinen von vorne die Nuten verbindenden Keil sollte man nicht verlieren, aber man benötigt diesen auch nicht unbedingt, da die Kraft, die der Keilriemen auf die Welle bringt, allemal durch das Anzugsmoment der 24-Mutter gedeckt wird,- bei mir fehlte der auch, obwohl werksausgelieferte Maschine).

Der unter http://home.t-online.de/home/janvi/lima.htm leider tot) und http://www.autoschrauber.de/art/000022/index.htm gut beschriebene Wartung der LIMA und Anleitung zum Erkennen von Instrumententafellämpchen-Verhalten und zur Messung von Strömen und Testen von Teilen und deren Funktion – im Übrigen gut bebildert - füge ich im Nachfolgenden meine persönlichen Erfahrungen und Tipps hinzu, damit der vorwärtspreschende Schrauberlaie noch einige Zusatzinfos für den Aus- und Einbau der LIMA beim W-126 erhält.

Verschiedene Fragen zur Autoelektrik wurden im W 126-er Forum kommentiert mit einem evtl. nicht mehr intaktem Regler, eingelaufenen Kondensatoren, Riefen auf diesen etc.

Dies galt es also zu überprüfen,- der Kommentator hatte Recht, die ausgebaute LIMA ergab genau dieses Bild der Riefen auf den Kollektoren, der unterschiedlichen Einlaufhöhen von diesen und der unterschiedlich abgenutzten Anker, also galt es diese komplett zu überholen; deren Ausbau ist bei verbauter Standheizung im 560 SEC allerdings recht kniffelig.

Dazu macht das Aufdrehen der 3 gummigelagerten Schrauben des vorne oben über der LIMA sitzenden Regelgeräts, um ein wenig von der dringend benötigten "Luft" zu haben, in jedem Fall Sinn.

Das Abklemmen der Batterie vor der Demontage der LIMA erwähne ich hier nicht, ich gehe davon aus, dass die oben erwähnten Artikel von Euch gelesen werden, ich will mich hier nur auf die Zusatztipps beschränken.

Die Schrauben meiner 412.000 km alten LIMA waren allesamt dermaßen festgefressen, dass selbst Einlegen in Caramba o. glw. nichts gebracht hat.

Bevor Ihr die ansonsten bewährte Methode des Inbuseinsatzes zum Gegenhalten und Kerbe einschlagen an der 24-er Mutter zum Lösen derselben von der Welle und zur Verlängerung des Inbus-Schlüssels ein Eisenrohr benutzt, bei dem sich bei mir sogar der Inbus verabschiedet hat – rundgelaufen!!! – fahrt lieber mit der demontierten LIMA zum freundlichen Boschdienst, der mit einem pneumatischen Schlagschrauber in Sekundenschnelle – meist kostenfrei - die 24-er Mutter, wegen der Trägheit der Masse des Läufers, ohne Gegenhalten der Inbus also, sofort leicht löst.

Die Anschaffung eines 3-armigen Abziehers, der besser als ein 2-armiger ist, wenigstens für die Teile, an die man mit dem 3-armigen rankommt und ein guter Schlagschrauber sind bei der Zerlegung - nicht nur der LIMA - Gold wert (wer es hat oder sich sowieso anschaffen will, nehme hier gleich einen pneumatischen Schlagschrauber, der im Baumarkt ca. € 61,00 kostet).

Mit dem Schlagschrauber werden nun auf metallischer Unterlage, einen Schraubstock habe ich nicht benötigt, die 4 Kreuzschlitz-Schrauben, die das Vorder- und Hinterteil der LIMA zusammenhalten, angeschlagen,- hierbei ist natürlich die eingestellte Drehrichtung des Schlagschraubers wichtig.

Ein zusätzlicher Schlag vorher mit einem breiten Bolzen auf den Schraubenkopf rettet dabei den evtl. bereits leicht demolierten, "ausgerundeten" Kreuzschlitz.

Nach der Demontage der 4 Verbindungsschrauben setze man den Abzieher auf die Welle (Inbus) auf und "verhake" sie mit dem äußeren Gehäuse,- dies jedenfalls bei einem 150-er Abzieher.

So kann man unproblematisch die Welle durch das vordere Lager, sprich den Gehäusedeckel, drücken, der hinten liegende Bereich wird gelöst und kann aus der hinten liegenden Lagerschale dann leicht "rausgewackelt" werden.

Die 4 kleinen Kreuzschlitzschrauben am vorderen Deckel, die das Lager von hinten halten, werden nun auch mit dem Schlagschrauber vorbereitet und gelöst, das Lager entfernt.

Da ich mit dem 150-er Abzieher wegen der Backendicke dieses Werkzeuges das hintere Lager nicht abziehen konnte, weil der Zwischenraum zwischen Lager und Kondensator zu knapp ist, bin ich nun mit den von Bosch o. glw. auf der Drehbank abzuziehenden Kondensatoren mit eingebautem Lager hingefahren und habe diesen letzten Schritt hier mit vornehmen lassen,- kostet ja im Grunde nichts zusätzlich, ist ja nur ein Griff, außer man(n) hat auch oder nur einen kleineren Abzieher, der wahrscheinlich auch ausreicht für die Zerlegung der LIMA.

Alle Teile, auch die Konstruktionsumgebung, werden gewissenhaft mit Petroleum und einer weichen Stahlbürste gesäubert, damit die Betriebs-Wärme wieder optimal abgegeben werden kann.

Die Lager und der Regler mit den Kohlen werden nat. erneuert, wobei man beim Verbauen des kleinen hinteren Lagers keinesfalls eine Nuss aufsetzen sollte, um diese auf den Läufer zu treiben. Die harte Nuss zerschlägt förmlich den inneren Stahlring, es fasert Metall aus und setzt sich schlimmstenfalls in die Fettpackung des ansonsten gekapselten Lagers.

Hier arbeitet man besser großflächig, Bosch presst über die gesamte Fläche des Lagers dieses ein, macht das Lager heiß oder benutzt ein Stück Kupferrohr, mit dem ich später dann die äußere Ringscheibe mit der Verdickung gegen das vordere Lager aufgeschlagen habe.

Den Läufer, das vordere Lager und den Gehäusedeckel zieht man nun mit dem Abzieher auch wieder zusammen, fettet vor allen Zusammenzieh-Maßnahmen nat. die entsprechenden Teile.

Mit der Hand prüft man nun, ob der Läufer reibungslos und satt läuft, lockert noch einmal die 4 kleinen Kreuzschlitzschrauben nur ein bisschen, dreht den Läufer und zieht diese wieder an,- Unterschiede beim Laufverhalten dürfen sich nicht ergeben, damit das Lager nicht nach dem Einbau Geräusche macht.

Der Regler wird äußerst vorsichtig mit viel Fingerspitzengefühl angesetzt und eingeschoben, da sonst Kohlenbruch droht,- passiert sogar dem erfahrenen Boschmann immer wieder mal.

Der Wiedereinbau der überholten LIMA bei vorhandener Standheizung und sonstigen Aggregaten wie Luftpumpe, die im 560 SEC der 2.ten Serie verbaut wurden, ist genauso fummelig, wie der Ausbau,- die LIMA kann nur von oben ein- und ausgebaut werden.

Den Spannbügelhalter baue ich immer fest verbunden mit der LIMA aus, das ist praktisch.

Am besten ist sie so einzufädeln, dass bei locker gelassenem Spannbügel-Halter, den man waagerecht auf das Regelgerät legt, der Haltepunkt, mit dem die LIMA am Motorblock festschraubt wird, nach unten drückt, die Erhebung am Motor, wo die Schraube eingreift, unterläuft und dann den Bereich an der Standheizung nachzieht bzw. nach unten schiebt.

Dann sollte erst ein kurzer Stift den Spannbügel-Halter am Block arretieren, als nächstes kann die eben genannte Motorbefestigung angeschraubt werden, bevor die lange Schraube anstatt des Stiftes unter Wegdrücken der Hutze für die Befestigung des Halters eingefädelt werden kann.

Viel Spaß bei der Arbeit

Reinhard 560 SEC,

der als Nur-Amateur damit sogar klar kam, viel Geld gespart hat und gewaltig Spaß dabei hatte und – ein bisschen wieder was dazu gelernt und 2 neue vielseitig einsetzbare Werkzeuge dazu gewonnen hat :-)))