Schiebedach Rost

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Version vom 7. Juni 2007, 19:30 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
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Hallo liebe MB-Freunde,

hier mein etwas älterer Erfahrungsbericht zum Schiebedachrost:

hervorgerufen durch einen ca. 10 cm langen Bereich des Schiebedach-Dichtungsgummi, der sich nach unten wölbte, eher durchhing (in Fahrtrichtung gesehen vorne links), habe ich meine MB-Werkstatt auf diesen Umstand aufmerksam gemacht und nachsehen lassen. Die zeigten mir sofort nach der Demontage des Gummis einen Berg Rost in der Wanne, in der sich normalerweise das Wasser sammelt. (Kosten für Himmel raus, Verkleidungen ab, Schiebedach raus, Schweißen, Lackieren etc. ca. € 1.900,00 + Steuer + Herzschlag).

Ich habe mir dann am nächsten Tag, während meiner ersten Fluid-Film-Aktion doch noch mal den Schiebedachrost angesehen, um ihn mit zu behandeln, da ich die Sache nicht gleich reparieren lassen wollte. Dazu mit einem Weich-Holzkeil die eh schon etwas marode Dichtung in Gegenfahrtrichtung auf die ganze Breite rausgehebelt und nach genauem Hinsehen festgestellt, dass die kleine Wanne, die da ausgebildet ist, überhaupt nicht verrostet, ja nicht mal angerostet war. Verrostet in Teilen war lediglich die mit Kreuzschlitzschrauben befestigte Zahnschiene, die dort angeschraubt wird, um die Dichtung zwischen Dachoberkante und sich selbst einklemmen zu können, die Dichtung wird dazwischen einfach reingedrückt, da wird nichts geklebt oder so. Das Wasser schafft sich offensichtlich waagerecht über die 3 oben auf der Dichtung ausgebildeten Lippen hinweg und gelangt so an die Halteschiene, aus der es dann nicht ablaufen kann. Die Schiene hat auch sicher nicht die Qualität der Oberflächenbehandlung wie alle anderen Teile des Wagens.

Also erst einmal allen Rost, der von der Schiene in die Wanne gefallen ist, rausgesaugt, dann kräftig Fluid-Film der Firma HODT auf alle befallenen Teile besprüht, Schrauben mit Silikonspray vorbereitet und Dichtung wieder rein. (Ehefrau von der erstaunlichen Wendung des Geschehens berichtet).

Jetzt erst mal die vordere Halteschiene, die anderen waren in Ordnung, und eine neue Dichtung gekauft, alles komplett inkl. Windabweiser ausgebaut, der 2 cm lange Rostfleck direkt an/unter der Kante, der sich leider gebildet hatte, ist auszuschleifen (Achtung: der ALDI-Dremel ist hier besser geeignet, als der echte, weil dünner), mit Rostschutz zu behandeln, zu lackieren etc., die Halteschienen ebenso behandeln.

Alles dann mit Fluid-Film versiegeln, die 3 Schienen auf die versiegelte Fläche einbauen, nochmal versiegeln, Fluid-Film auf Lippendichtung oben aufbringen, damit kein Wasser darüber laufen kann. Bevor Ihr die dann ganz reindrückt, noch mal einen Wulst aus Fluid draufgeben und dann endgültig reindrücken und die Rückstände auf dem Lack abwischen. Den Windabweiser frisch gefettet wieder rein, ggf. sind hier die kleinen Schnapper, die sich leicht verbiegen, weil völlig unterdimensioniert, zu erneuern.

Also seht bei Euch mal nach, wie´s da aussieht und wechselt ggf. mal die Dichtung. Danach muss allerdings die Vorspannung des Daches neu eingestellt werden, da vorne ein größerer Abstand zum Dach ist, als hinten!!!

Na dann ...

danach ging das SD nicht mehr richtig auf und zu: gleich MB angerufen, "na dann kommen sie mal um 14,00 Uhr vorbei", hingefahren, Meister nicht da, Monteur gibt aber dem Schiebedachspezialisten einen Wink "hey, du kennst das Auto ja, schau mal nach". Der lässt alles fallen, beguckt sich die Sache und sagt, als erstes:

Mit dem Ausbau der Gleitschienen hat das nix zu tun, das funktioniert auch so, die sind nur als Niederhalter da, um das Dach unten zu halten, wenn es auf die Niederdrücker des Windabweisers fährt,- kein WA: keine Gleitschienen notwendig. Dann hebelt er zwischen Dach und Stoff die 3 Kunststoffchlips auf und zieht den Stoff nach vorne raus, weil es schwer geht, baut er noch die Gleitschienen aus.

Anmerkung zu den Gleit-Schiene.: in FR die erste Schraube hat keine Einstellfunktion, sondern arretiert lediglich die Gleitschiene, nach Einstellung der dahinter liegenden Stellschraube. Sie wird dafür gelöst und nach dem Einstellen sanft angezogen, soll sich nicht verwerfen die Gleitschiene.

Ohne Stoff fährt das Dach munter los, alles klappt, da hatte sich wohl einer der Mitnehmer des Stoffes ausgerastet, komischer Zufall... Der Rest ist Glück, sagt er, er muss auch manchmal 3x probieren, bis es funktioniert.

Die beiden Halteschienen am Stoff ordentlich waagerecht ausrichten, dasselbe bei den Aufnehmern, die den Stoff mitnehmen, wenn man das Dach kippt, auch schön waagerecht stellen und Stoff wieder rein mit viel Gefühl,- Probelauf: klappt auf Anhieb. Die 3 Clipse durch Gegendonnern mit dem Handballen und Hand aufs Dach legen reinbefördern, fertig.

Anschließend noch Einführung in die Sollbruchstellenproblematik: Das liegt nur am richtigen REGELMÄßIGEM Fetten, nur dazu müssten die Hubwinkel eigentlich ausgebaut werden, da man sonst nicht an die notwendigen Stellen kommt. (Hintergedanke von mir natürlich gleich: Fluid hat nen langen Rüssel, schmiert fantastisch und verharzt nicht, na bitte, werde ich regelmäßig ... und berichten).

Meine neue Dichtung mit etwas Bewunderung betrachtend, meint er, da muss noch was angepasst werden, das Gummi muss sich erst aufs Dach einstellen, also leihe ich Ihnen das Vorspannwerkzeug aus und Sie machen den Spiegel ab, hängen das Dach ein - Himmel muss nat. raus - spannen so, dass der vord. und hintere Schlitz etwa gleich groß ist, lösen vorher entweder die liegenden oder seitwärtigen, besser hier die liegenden, 2 Muttern und ziehen sie hinterher wieder gut fest.... Ich: ja beim nächsten Ölwechsel machen Sie das dann, sonst komme ich noch mal mit halboffenem Dach vorbei etc ... Das ist doch nett - oder? Hoffentlich geht’s Euch auch so.....

Reinhard 560 SEC

Zum Windabweiser schreibe ich noch mal einen extra Beitrag.