Tempomat-Steuergerät reparieren
Hallo,
ich habe in meinem 300SE einen original Tempomaten nachgerüstet - leider nur funktionierte er nicht so wie er sollte.
Ich habe dann die drei runden Elkos (auf der rechten Seite des Bildes) getauscht und die beiden blauen (liegenden) rechts unten. Diese Teile bekommt man z.B. bei Conrad Elektronic.
Hier die Teilenummern von Conrad (Preisstand: März 2012):
2x 460559 Mini EL KONDENSATOR 10 UF 63V Stück 0,25 EURO
1x 460583 Mini EL KONDENSATOR 22 UF 50V Stück 0,25 EURO
2x 477010 EL KONDENSATOR 2.2/350 AX Stück 0,82 EURO
Weiter habe ich ALLE Lötstellen auf der Rückseite der Platine nachgelötet! Hierin lag der Erfolg das der Tempomat wieder so arbeitet wie er es vom Werk aus soll.
Der Austausch der Elkos beseitigte den Bonanzaeffekt und das teilweise "sägen" des Tempomaten.
Arbeitsaufwand: ca. 1 Stunde reine Lötzeit und ca. 30 min für Ein-/Ausbau des Steuergerätes. Dieses versteckt sich unter dem fahrerseitigen Knieschutz und ist mit einer M10 Mutter am Block des Bremspedals befestigt.
WICHTIG: man sollte nur mit einer richtigen Lötstation, bei der man auch die Temperatur regeln kann, arbeiten, sonst kann es vorkommen das man einen IC zerstört und dann war die Arbeit umsonst.
VIEL ERFOLG!
Sternengruß.
Nachtrag Conny
Die Steuergeräte sind offensichtlich nicht alle gleich; obwohl sie durchaus alle die gleiche Macken an den Tag legen können!
Das von mir angesprochenen Steuergerät hat die Nummer: A 005 545 05 32 (wurde laut EPC ersetzt durch: A 014 545 40 32, wurde wiederum ersetzt durch: A 016 545 77 32 und ersetzt durch: A 023 545 21 32) Neukauf: 339,23 EUR!
[Anm: Preis bei Daimler Stand 2012: €414,36 + USt abzgl Rabatt, (Richard Becker)]
Mein Steuergerät vom V8 der 2. Serie (ohne ASR!) hatte auch macken wie: spontanes ausgehen, überhaupt nicht gehen, dann aber wieder doch etc. Ohne, daß irgend eine Logik dahinter zu stehen schien. Also, habe ich es kürzerhand aufgemacht und die üblichen Verdächtigen ausgetauscht.
Mit "den übligen Verdächtigen" meine ich die unten im Bild sichtbaren ELKOs; und zwar die zwei Blauen, die zwei Goldenen (alles liegend) und die zwei Schwarzen mit Silberdeckel (stehend).
Nun ist natürlich nicht gesagt, daß es immer genau diese ELKOs sind, die getauscht werden müssen, aber es sind halt sgn. Folien-Elkos die, nach experten Meinung, wohl am ehesten den Geist aufgeben.... und was soll ich sagen; DAS hat tatsächlich geholfen, das Steuergerät funktioniert wieder einwandfrei!!
Servus zusammen,
nachdem mir hier im Forum zu meinem "Tempomatproblem" viele gute Tipps gegeben wurden u.a. das wechseln der Elkos und der Tantalkondensatoren, wie ja weiter oben auch beschrieben, war das Ergebnis, trotz leihenhafter und verbissener Umsetzung, für mich nicht befriedigend. Mein Tempomat (für 280 SE BJ 1983) funktionierte zwar wieder wie er sollte d.h. der Bonanzaeffekt war weg, jedoch nur wenn es im Fahrzeug knapp 0°C hatte. Sobald es wärmer wurde verweigerte er seinen Dienst, was mich dann doch störte, da ich nicht immer im kalten hocken will....
Ein weiterer Rat war, wie auch oben erwähnt, das nachlöten ALLER Lötstellen auf der Platiene....
Hier nun meine Vorgehensweise für das nachlöten der Lötpunkte...
Was man alles braucht:
- flache Schale
- Spiritus
- borstigen Pinsel
- 0,5 mm Lötzinn
- Kolophonium, als Flussmittel
- Entlötlizte, für kleine Fehler
- Lötstation oder geeigneten Lötkolben (z.B. 25W) mit feiner Spitze
- Schwämmchen zum reinigen des Lötkolbens
- Geduld und eine ruhige Hand
Zunächst musste der Schutzlack auf der Platine entfernt werden (da es bei mir beim Löten sonst keine richtigen Lötstellen, sondern Lötzinn-Schutzlack-Klumpen gab).... hierfür sollte wenn möglich Isopropanol (Alkohol) genommen werden, da mir das aber nicht zur Verfügung stand habe ich dann ganz normalen Spiritus genommen. Diesen habe ich in eine Flache Schale geben und dann die Platine erstmal für ca. 1 Stunde eingelegt.
Was so dunkelgrün glänzt ist der Schutzlack (wohl etwas schlampig eingetaucht worden)
Danach habe ich mit dem Pinsel den Schutzlack abgebürstet. Da mein Pinsel viel zu weich war habe ich ihn einfach um die Hälfte gekürzt. Es war ein recht zeitaufwändiges Unterfangen .... abbürsten... einweichen... abbrürsten etc. zunächt war ich meiner Meinung nach etwas zu vorsichtig... aber ich wollte ja nix kaputtmachen... aber nach einer Weile sah die Platine dann so aus (ohne Lack)
Danach habe ich mich an das Nachlöten der Lötpunkte gemacht. Zuvor habe ich noch Kolophonium, welches als Flussmittel fungier, in Spiritus aufgelöst und die Lötpunkte damit bestrichen. Bei mir hat das nachlöten der gesamten Platine ca. 1,5 Stunden gedauert, aber ich bin auch eher Laie...
Danach hat die Platine so ausgesehen...
Nicht besonders schön.... aber selbstgemacht.... (das Glänzende sind keine Lackreste, sondern das getrocknete überschüssige Kolophonium)
Jetzt funktioniert der Tempomat wieder wie er soll... egal ob warm oder kalt...
Bevor ich jedoch einen Platinenschutzlack aufbringen werde, was man unbedingt tun sollte da sonst wieder alles korrodiert,... warte ich erst mal ein paar Wärmere Tage ab und hoffe das er auch dann noch 1A funktioniert..
Auch wenn ich mir das ganze nicht selbst ausgedacht habe, Danke nochmals an alle die mir hier im Forum geholfen haben, hoffe ich trotzdem anderen mit diesem Artikel helfen zu können...
Grüße, Li
Tempomat-Reparatur - anderes Platinenlayout
geschrieben von: Ölprinz
Datum: 16. Juni 2009 10:09
Hallo,
die Anleitung zur Tempomat-Reparatur in T&T ist ganz schön, aber leider scheint es verschiedene Platinenlayouts zu geben. Nachdem ich letztes Jahr die sechs verdächtigen Elkos getauscht hatte, funktionierte der Tempomat zuerst einwandfrei, nach einiger Zeit nur noch sporadisch und erratisch. Ich habe das Steuergerät vor ein paar Wochen nochmal ausgebaut und dabei einen Ta-Kondensator getauscht (Dank gebührt hier der Anleitung aus 107-sternzeit.de). Jetzt funktioniert das Steuergerät einwandfrei. Hier ein Bild des Platinenlayouts:
http://www.oelprinz-online.de/images/w126forum/tempomat-w126.jpg
Die folgenden Elkos/Ta-Kondensatoren wurden ausgetauscht:
1 (1x) 4,7 µF, 40V, Tantal
2 (2x) 22 µF, 40V, Elko
3 (2x) 10 µF, 63V, Elko
4 (2x) 2,2 µF, 63V, Elko
Alle Lötpunkte wurden nachgelötet.
Viele Grüße,
Ölprinz