Kühlerund Wärmetauscher Entkalkung

Aus Tipps und Tricks
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Kühler- und Wärmetauscherentkalkungsaktion, ein vielleicht lustiger Erfahrungsbericht

In Vertretung auch für Ralf 560 SEC schreibe ich den sich evtl. beim einzusetzendem Mittel noch ändernden Erfahrungsbericht zum Kühlerentkalken, um einfach alle Fragen und Erkenntnisse, die bisher gelaufen sind, mitzuteilen.

Ich sehe diesen Beitrag eigentlich auch als Forum zur Diskussion über die immer wieder notwendig werdende Entkalkungsaktion des Kühlers,- so alle 100.000 km und des Wärmetauschers,- so alle 350.000 km an, da dies Problem oft unterschätzt wird,- so ungefähr nach dem Motto,- haben wir nicht, kennen wir schon gar nicht, und auf einmal wird wie wild im 126-er Forum gepostet.

Angestachelt durch Tipps und Tricks im 107-er Forum versuchte ich durch Einführen von zuerst nur 5 "Calgon"-Taps in den betriebswarmen Kühlkreislauf am oberen Kühlerschlauch und den danach gefahrenen Kilometern meinen nicht mehr wärmeabgebenden Wärmetauscher wieder flott zu machen.

(Die zuvor noch ausprobierten Corega-Taps haben nicht die gewünschte Wirkung gebracht, ich konnte nur eine Erwärmung um 1-2 Grad feststellen).

Anm.: 1 neuen Kühler wegen zu hoher Temperatur wurde mir damals von MB verordnet, da an die 100 Grad nach 100.000 km, danach 300.000 km ohne Probleme, jedoch gab nun der WT im Winter keine ordentliche Leistung mehr ab.

Calgon oder das von mir verwendete Schlecker Imitat-Produkt hinterlassen am Alu überhaupt keine Schäden,- das ist die Aussage eines Waschmaschinenfachmannes, den Tilman befragt hat. Nur sollte man es nicht zu lange drin lassen - logisch - da die freigelegten Ablagerungen und das sich zersetzende Calgon Partikelschlamm bilden, der wieder raus muss, die 2 Ablassschrauben am Motor zum Entwässern müssen m. E. nicht zwingend geöffnet werden, gut wäre es allerdings sicherlich.

Dass evtl. Haarrisse freigelegt werden, wie Einige vermuten, denke ich, ist nicht das Problem, weil die früher oder später sowieso zu einem Problem werden könnten,- raus muss der Kalk sowieso aus dem Kühler, sonst kauft man sich nämlich irgendwann einen neuen und das kostet, von dem Wärmetauscher der Heizung ganz zu schweigen. Trotz bereits 3-maligem "Calgon"-Einsatz hat bei mir nichts gelitten, alles ist dicht.

MB empfiehlt seinen Werkstätten Zitronensäure und die Verwendung von Sonderwerkzeugen etc., also eine andere auf der Werkstatt-CD beschriebene Kur, aber die sind ja auch darauf angewiesen, das Auto in kürzester Zeit wieder fertig an den Kunden übergeben zu müssen. Weinessig oder besser Essig-Essenz würden sicher auch ihren Dienst tun.

Gefahren bin ich zuerst ca. 250 km während denen die Heizleistung bereits deutlich hochging, das Wasser wurde danach ja zur Generalüberholung meines Motors beim Böttcher in HH sowieso abgelassen, hier konnte also nichts passieren.

Wochen später habe ich dann für ca. 6 Tage noch mal 6 Taps eingeführt, weil mich das Ergebnis noch nicht befriedigte und danach das Kühlwasser noch mal abgelassen.

Unter Zugabe von 8 Taps fuhr ich dann zum Ville-Express-Treff, um dann bei Ralf mit ihm das System komplett zu spülen.

Hierzu bei kaltem Motor den unteren dicken Kühlerschlauch abziehen, Deckel auf dem Ausgleichsbehälter abnehmen und Wasser ablassen und/oder auffangen wegen des Verlusts des Frostschutzmittels. Dies ist besser als das Ablass-Ventil aus Kunststoff rauszudrehen, das braucht man dann evtl. auch neu. Bei mir ist es abgebrochen und wir mussten es anbohren, um es dann rauszufummeln!

Außerdem läuft das Wasser so "satter" ab.

Nun durch den oberen Stutzen des Kühlers mit einem Gartenschlauch erst mal den Kühler gründlich spülen.

Den unteren und oberen Schlauch wieder anschließen und das System befüllen.

Den Motor laufen lassen, Temp. auf max., Standheizung an, Entlüfter neben Standheizung aufdrehen, Ausgleichsbehälter-Deckel geöffnet lassen, Luft tritt nun kontinuierlich aus, Wasser immer nach Bedarf nachfüllen.

Ab ca. 70 Grad den oberen Schlauch abziehen und warten, bis der Thermostat öffnet,- was am Wasseraustritt aus dem Schlauch zu erkennen ist. Gartenschlauch in Ausgleichsbehälter stecken und konstanten Wasserzulauf, am besten warmen, gewährleisten. Aus dem oberen K.w.schlauch kommt nun kontinuierlich heißes !!! – und eben weißlich versifftes – Wasser, dessen Spuren sich auch an der Schlauchwandung absetzen, aus dem Schlauch gesprudelt, weil der Motor das Wasser ja erwärmt und oben in den Kühler zurückgeben will.

Das macht man nun solange, bis eindeutig klares Wasser austritt, der Schlauch wird dann wieder angeschlossen und zum Entlüften geknetet, fehlendes Wasser nachgefüllt und langsam und wechselnd hin und wieder der Motor auf 2.500 Umdrehungen hochgezogen, damit auch die letzte Luftblase das System verlassen kann.

Zwischendurch ist die Standheizungs-Entlüftung wieder zu schließen.

Um die Sache noch abzurunden habe ich mich anschließend doch noch entschlossen, die von MB empfohlene Zitronensäure-Kur durchzuführen. Allerdings tat ich dieses in der oben beschriebenen Art und nicht wie auf der Werkstatt-CD erläutert. Entgegen der dort vorgegebenen Zeit von 15 Minuten habe ich das Mittel, 1,5 kg, etwas über 1 Stunde wirken lassen.

Die Spülung danach wie gehabt.

Die Temperaturmessung innen unten an der Windschutzscheibe am Luftaustritt ergab nun 70 Grad, was ausreichend sein dürfte. Bitte nicht vergessen,den Frost- und Korrosionsschutz wieder herzustellen.

In diesem Zusammenhang macht es sicher Sinn, vorher das Mono-/Duo-Ventil auszubauen, den Zustand der Gummimembranen zu kontrollieren und das Sieb in Essig von Kalk und Dreck zu reinigen und bei intaktem Ventil wieder zu verbauen.

Gut ist es sicher, nach der Kur das Ventil noch einmal zu säubern, da das Sieb sehr kleine Maschen hat,- was ich mir bis heute allerdings verkniffen habe, nachzuholen.

Viel Spaß bei Entkalken.

Reinhard 560 SEC und Ralf 560 SEC