Zündsteuergerät (ZSG) vor Hitzetod schützen, Wärmeleitpaste und Folie erneuern
Ich habe heute mal wieder ein ZSG aus einem 500 SEC ausgebaut und vor dem bald anstehenden Hitzetod gerettet. Hier ein paar Bildchen:
Hier sieht man deutlich die ausgetrocknete Wärmeleitpaste. Es haben sich teilweise richtige Klumpen gebildet. Dies führt zu Luft zwischen Radhaus und ZSG. Die entstehende Wärme kann nicht mehr abgeleitet werden.
Die Fläche muss gründlich gereinigt werden. Wir verwenden Terpanol von Normfest. Normaler Bremsenreiniger tuts aber auch. Wichtig ist, das keine Reste von ausgehärteter Paste mehr an der Fläche haftet.
Dies ist eine 5 Gramm Spritze Wärmeleitpaste von Conrad Elektronik.
Gleichmässig und nicht zu dick verteilen. Muss nicht spiegelglatt sein, da sich das durch die Wärmeleitfolie die noch aufgelegt und das Anschrauben an der Karrosserie gut verteilt.
So sieht es dann fertig nach Auflegen der Folie aus. Auflagefläche am Radhaus gründlich reinigen und ZSG wieder montieren. So sollte es wieder einige Jahre geschützt sein. Bei Motorwäschen oder sonstigen heftigen Feuchteingriffen in den Motorraum ZSG immer vorher ausbauen und Stecker wie Unterdruckleitung dicht machen.
Gruß mb-klaus ( H+S Kfz Köln )
Michael420SE schreibt ein ähnlicher Bericht über die Wartung das ZSGs.
Das elektronische Zündsteuergerät, kurz ZSG genannt, produziert Abwärme. Da es im Motorraum außerdem recht warm werden kann, wurde es auf dem Radkasten auf der Beifahrerseite montiert, so daß ein Teil der Wärme durch das Blech in den Radkasten abwandern kann.
Da zwei Oberflächen nie hundertprozentig glatt und plan sind, würden sich Blech und Gehäuse nur an wenigen Stellen wirklich berühren. Die winzigen Lufteinschlüsse würden die Wärmeleitfähigkeit beeinträchtigen. Dagegen hilft Wärmeleitpaste, wie sie jedem Elektronikbastler bekannt sein dürfte. Da diese Paste allerdings eine ziemlich schmierige Angelegenheit ist, hat man sie mit einer dünnen Wärmeleitfolie abgedeckt. So bleibt das Blech des Radkastens sauber, und das ZSG lässt sich nach Lösen der Schrauben mühelos abheben.
Mit den Jahren kann die Wärmeleitpaste trocken und spröde werden, wodurch sie ihre Wärmeleitfähigkeit zum Teil verliert. Erneuert man die Wärmeleitpaste, kann man dem Hitzetod des teuren Moduls vorbeugen.
Diese Utensilien braucht man:
Links liegen die Reste eines größeren Stücks Wärmeleitfolie, in der Bildmitte sieht man das gereinigte ZSG mit der Rückseite nach oben, rechts ein passend zugeschnittenes Stück Wärmeleitfolie und eine Spritze mit Wärmeleitpaste. (Für die PC-Freaks: die einfache weiße Paste reicht völlig aus, das ZSG wird nicht so heiß, daß die teure silberne Paste einen Vorteil bringen würde.)
Und so wird's gemacht:
Alle Kabel und die Unterdruckleitung vom ZSG entfernen, losschrauben und rausnehmen. Dann sieht die Rückseite etwa so aus:
Die alte Folie, hier im Original durchsichtig und kaum zu erkennen, wird entsorgt, die alte Wärmeleitpaste gründlich abgewischt. Dann ein Stück neue Folie passend zuschneiden und nicht zu viel Wärmeleitpaste auf das ZSG geben (viel hilft nicht immer viel, im Gegenteil). Nach dem Andrücken und Glattstreichen der neuen Wärmeleitfolie sollte die neue Wärmeleitpaste gleichmäßig unter der Folie verteilt sein und möglichst nicht an den Seiten rausquellen (ähnlich wie Kleister unter der Tapete). Nun wird das ZSG wieder eingebaut. Die Schrauben sind dabei so fest anzuziehen, daß das Gehäuse gut am Blech anliegt. (Nicht übertreiben.) Jetzt noch alle Kabel und die Unterdruckleitung aufstecken, dann sollte der Motor wieder einsatzbereit sein. Falsch machen kann man eigentlich nichts, die Stecker passen alle nur da, wo sie hingehören.