Kühlerkreislauf-Probleme
Kühlwasserverlust oder andere bekannte Problemchen…
Um bei leichtem Kühlwasserverlust festzustellen, woher dieses rühren könnte, sollte man mit einem kleinen Trick die Eigenarten des Systems nutzen, um dies einfach zu prüfen:
Um dies zu tun, schneidet man aus einer etwas starren Kunststofffolie z. B. Poly-Ethylen-Folie, einen Kreis aus, der einigermaßen genau auf den inneren Auflagerand des Verschlussdeckels pass, legt diesen dort auf und schraubt den Deckel wieder auf.
Der Wagen sollte dabei bereits Betriebstemperatur haben,- aber Achtung beim Öffnen des unter Druck stehenden, heißen Systems,- langsam öffnen und mit einem Lappen abdecken!
Nach dem Einbau der Folie lässt man das System nun wieder völlig abkühlen.
Es müssten nun alle Kühlerschläuche, vornehmlich der große, dicke oben "zusammenschnurren", da sich das System ja beim Abkühlen – Einstellen eines Unterdrucks – nun nicht mehr über den Verschluss-Deckel belüften kann. Ist das nicht der Fall, dann organisiert sich das System irgendwo her unzulässigerweise Luft, was ja nicht sein soll. Auch kann und wird evtl. auch an diesen Stellen Wasser austreten, also Kühlwasserverlust entstehen.
Die hier unzulässig angesaugte Luft führt beim Erwärmen des Systems (so ab ca. 50°) zu einem Aufquellen der Schläuche bei höheren Temperaturen – Überdruck -und entweicht schlagartig beim Öffnen des Verschluss-Deckels,- Achtung, hier ist Vorsicht beim Öffnen geboten.
Auch ist das System dann besonders anfällig für nicht mehr sauber zirkulierendes Wasser, was sich bei längeren Stopps oder an Steigungen mit einem Anstieg der Temperatur leicht auf 100° oder mehr Grad zeigt.
Bei längeren Fahrten sollte dieser Überdruck unbedingt abgelassen werden, da ansonsten der Stutzen des Kühlers am oberen Kühlwasserschlauchabgang abscheren könnte!
Undichtigkeiten sind meist an den Schlauchschellen, kleinere Risse im Gummi unter den Schellen oder ein kleiner Riss im Kühler, der einem im Ausgleichsbehälter bei randvoller Wasserfüllung sogar durch sprudelnde Blasen vorgauckelt, man hätte einen Zylinderkopfschaden.
Auch wird der Altersprozess von Gummi ganz allgemein unterschätzt, die Schläuche zerstören sich von innen heraus, man sieht es nicht. Besonders tückisch ist der kurze, dicke zwischen Thermostatgehäuse und Block, der ist mir fast einmal geplatzt und durch die feinen Risse im Gummi hat das System hier wochenlang Luft gezogen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein System im Normalbetrieb, also ohne eingebauten "Stopper", das beim Heißwerden einen extrem aufquellenden Kühlerschlauch aufweist, der nach dem Abkühlen zusammenschnurrt, den Unter- bzw. Überdruck nicht mehr abbauen kann. Hier ist sicher nur der Verschluss-Deckel defekt. Ein neuer oder evtl. auch alter Deckel sorgt hier meist für "Entspannung".
Wäre der Kühlwasserverlust auf eine undichte Wasserpumpe zurück zu führen, also die Lagerdichtung defekt, würde Kühlwasser unten aus der Bohrung tropfen und Spuren vom Frostschutzmittel auf dem Tellerrad der Kurbelwelle hinterlassen. Wenn man die siehst, dann.....
Das Testen des CO2-Gehaltes, um eine undichte Zylinderkopfdichtung, die in den Kreislauf abbläst, auszuschließen, empfiehlt sich vor dem Ergreifen von Maßnahmen in jedem Fall.
Hinweis:
Nach einem Ablassen des Kühlwassers aus welchen Gründen auch immer, ist die ganz langsame Befüllung besonders wichtig, da sich sonst Blasen im System bilden, die sehr schwierig wieder "weg zu entlüften" sind. Es empfiehlt sich, den Wagen dabei vorne hoch zu stellen. Besonders die Standheizung muss dabei zwingend mit entlüftet werden. Kommt aus dem dafür vorgesehenen Nippel weder Luft noch Wasser heraus, ist er lediglich zugesetzt und muss nur ausgebaut und gereinigt werden.
Allen eine gute Fahrt
Reinhard 560 SEC